Leistungsbeschreibung

Geht das? Ja! Kann das sein? Ja! Denn, Füchse, Marder, Waschbär, Kaninchen und Co., ja auch Schwarzwild, Rehe leben heute in vielen Städten mitten unter uns. Meist verborgen, da Wild den Menschen scheut. Vor allem die anpassungsfähigen Tierarten haben den Stadtraum als Lebensraum entdeckt. Humane Siedlungsräume weiten sich immer stärker ins Umland aus. Hieraus entsteht ein Verlust von Feldern, Wiesen und Wäldern, anderseits profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten aber auch von dem neu entstehenden Lebensraum „Stadt“. Das Vorkommen von Wildtieren in urbanen Räumen ist ein Phänomen das weltweit beobachtet wird. Ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Brandenburg an der Havel ist es nicht.

Flüchten Tiere aus der Agrarlandschaft und wollen sie den Menschen gefährden? Ein klares Nein! Wildtiere sind nach wie vor in der Natur, also auf den Feldern und in den Wäldern, heimisch. Jedoch bieten urbane Siedlungsräume optimale Lebensbedingungen und Schutz. Urbane Siedlungsräume, egal ob ländlich geprägt oder die betonierte dicht besiedelte Innenstadt hat eine hohe Biodiversität. Die Wildtiere die in der Stadt leben, leben meist ihr gesamtes Leben innerhalb der Stadtgrenzen. Versetzen Sie sich in ein Wildtier, denn diese sehen unsere Welt mit ganz anderen Augen. Gärten oder Grünanlagen sind Gebüsche oder Äcker, Parks sind Wälder, Hausfassaden sind Felswände und Gartenteiche sind Feuchtbiotope. Sehen Wildtiere den Menschen nicht mehr als Gefahr an, sind sie auch am Tag aktiv. Krank oder hilfebedürftig Wildtiere fast nie. Dieses Gefühl kann aus dem subjektiven Empfinden erwachsen.

Mensch trifft Wildtier

Sehr unterschiedlich sind die Reaktionen, wenn Wildtiere und Menschen aufeinandertreffen. Jeder nimmt die Begegnung mit Wildtieren unterschiedlich wahr. Das variiert im Empfinden auch von Tierart zu Tierart. „Bambi“ ist niedlich, aber die ausgewachsene Bache ist gefährlich. Die persönliche Einstellung, das Wissen über Wildtiere und ihr Verhalten, die individuelle Meinung, Bedenken oder auch Ängste generieren hier unterschiedlichste Gefühlslagen. Hier treffen eine Vielzahl von Wahrnehmungen aufeinander.

Meist werden Wildtiere gern gesehenes Stück in der Natur erwartet. Dies ist auch bei Wildschweinen so. Kommt die Rotte jedoch in den heimischen Garten und geht dort zum Tagwerküber verhält es sich ganz anders. Durch das enge Zusammenleben zwischen Wildtier und Mensch, was sich auch nicht mehr ändern lässt, können Konflikte auftreten. Beispiel Fuchs. Er ist ein schönes Wildtier, andererseits gilt er als Überträger von Krankheiten oder und Dieb von Hausgeflügel oder Stallhasen. Auch dem Reh welches alle Rosenknospen im Garten verbeißt kommt meist kein Wohlwollen mehr entgegen, obwohl es vor 1 Jahr noch das niedliche „Bambi“ war.

In den meisten Fällen kommt es jedoch zu keinen Begegnungen. Denn Wildtiere versucht den Kontakt zum Menschen zu vermeiden. Mitunter wird aber auch Scheu abgelegt. Krank sind diese nicht mehr ganz so scheuen Wildtiere aber nicht. Sie haben gelernt, dass der Mensch für sie in der Stadt keine Gefahr darstellt.

Wie verhalte ich mich, wenn ich auf ein Wildtier treffe?

•  Bleiben Sie stehen!
•  Beginnen Sie laut zu sprechen!
•  Weichen Sie langsam zurück!
•  Drängen Sie das Tier nicht in die Enge!
•  Fassen Sie keine Jungtiere an!
•  Füttern Sie die Tiere nicht!

Was kann ich als Grundstückseigentümer unternehmen um meinen Garten zu schützen?

Wichtig ist zu Vorderst, füttern Sie keine Wildtiere. Egal ob direkt oder Indirekt. Ein gut gefüllter Komposthaufen oder die gepflegte Rasenfläche, ohne eine ausreichende Zaunanlage (durch Defekt oder schlicht ungeeignet) bedeuten für Wild schlichtweg einen gefüllten und reich gedeckten Gabentisch. Hat das Wild diesen Gabentisch gefunden, wird es diesen nutzen. Hat es dadurch gelernt, dass ein Gabentisch bereitet wird, wird dieser auch in Zukunft aufgesucht werden. Dies ist insbesondere bei Wildschweinen deutlich erkennbar.

Um die Kollegen im schwarzen Borstenkleid aber wirksam abzuhalten hilft nur ein stabiler Zaun. Dieser muss mindestens 1,5 Meter hoch und so fest am Boden verankert sein, dass er nicht hochgehoben werden kann. Der Zaun sollte daher tief in die Erde eingegraben, im Erdreich nach außen gebogen und verankert werden. Bewährt hat sich auch eine Verblendung des Zaunes mit Baustahlmatten, die fest in der Erde verankert sein müssen. Betonborde und die Verwendung eines Stabmattenzaunes sind ebenfalls adäquat anzusehen. Elektrozaun? Ja, wirksam kann auch ein niedriger, 2 oder 3-drahtiger Elektrozaun sein. Dazu müssen allerdings die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Personen beachtet werden. Für andere Wildarten müssen andere Schutzeinrichtungen in Betracht gezogen werden.

Welche tierischen Stadtbewohner haben wir?

  • Schwarzwild
  • Reh
  • Fuchs
  • Dachs
  • Waschbär
  • Steinmarder
  • Kanada-, Nil-, Graugans
  • Rabenkrähe
  • Turmfalke
  • Hase; Wildkaninchen
  • Höckerschwan
  • Stockente
  • Elster